Hinterstoder, 06. Mai 2017. Mit Abschürfungen und Prellungen hat ein 27- jähriger Slowake einen 200-Meter-Sturz auf der Spitzmauer in Hinterstoder überlebt.
Der junge Mann wollte am Samstag die Spitzmauer (2.446 Meter) über den Stodertaler-Klettersteig besteigen. Er startete die Tour alleine vom Prielschutzhaus aus. Optimale Bedingungen herrschten keineswegs: Wegen der derzeitigen Schneelage befand sich das Sicherungsseil teilweise unter einer Schneedecke.
Das dürfte auch mit ein Grund dafür gewesen sein, dass der Bergsteiger in rund 2200 Metern Seehöhe den Halt verlor und ausrutschte. Der 27-Jährige stürzte über eine Schneeflanke etwa 200 Meter in die Tiefe und blieb benommen liegen, so die Polizei. Als der junge Mann wenig später wieder zu sich kam, rief er um Hilfe.
Ein nachkommender tschechischer Bergsteiger bemerkte das Unglück und alarmierte die Einsatzkräfte. Der Verletzte wurde vom Rettungshubschrauber mittels Tau geborgen und in das LKH Kirchdorf an der Krems geflogen.
Er erlitt nach dem derzeitigen Ermittlungsstand leichte Verletzungen, die Schneefelder dürften dem jungen Mann das Leben gerettet haben. Der Slowake konnte das Krankenhaus am Sonntag bereits wieder verlassen.
Selbst für erfahrene Einsatzkräfte grenzt es an ein Wunder, dass der junge Mann einen derartigen Absturz mit so leichten Verletzungen überlebt hat. Was bleibt, ist Erleichterung über den glücklichen Ausgang und die Sorge, dass Wanderer die herrschenden Verhältnisse unterschätzen. "Die Übergangszeit ist gefährlich. Gerade in diesem Jahr. Es gab in einer Woche mehr Niederschlag als im gesamten Winter", sagt Christoph Preimesberger, Landesleiter der Bergrettung Oberösterreich.